Freiburg im Breisgau

Geografische Lage der Stadt Freiburg

Die Stadt Freiburg liegt im Südwesten des Bundeslandes Baden-Württembergs südöstlich des Oberrheingrabens und westlich des Schwarzwaldes. Freiburg ist die südlichste deutsche Großstadt und liegt als dessen nicht zugehöriger Verwaltungssitz im knapp 1.400 km² großen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 262.000 Einwohnern. Die Stadt ist Sitz des nach ihr benannten Regierungspräsidiums und des Regionalverbands Südlicher Oberrhein. Darüber hinaus gehört sie zur 21.500 km² großen Europaregion „Trinationale Metropolregion Oberrhein“ mit zurzeit 6 Millionen Einwohnern. In der Stadt selbst leben aktuell knapp 228.000 Einwohner in 28 Stadtteilen und 42 Stadtbezirken auf etwas über 153 km² Fläche. Die größten und direkt an das Stadtgebiet angrenzenden Nachbargemeinden sind Umkirch, Gundelfingen, Kirchzarten, Merzhausen, Schallstadt, Bad Krozingen, Breisach am Rhein und March (Breisgau). Auf seinem Weg von der Quelle im Schwarzwald in die Oberrheinebene fließt der insgesamt fast 30 Kilometer lange Fluss Dreisam durch die Stadt. Im weiter südlich gelegenen Landkreis Lörrach liegt das als fruchtbare Obst- und Weinanbauregion bundesweit bekannte Markgräflerland. Die größten Städte und Gemeinden in dieser Region sind Heitersheim, Sulzburg, Auggen, Schliengen, Badenweiler, Tannenkirch, Müllheim und Neuenburg am Rhein. Die nächstgelegenen Großstädte sind Mulhouse im Elsass (46 Kilometer), Basel in der Schweiz (51 Kilometer) Straßburg (66 Kilometer), Zürich (85 Kilometer), Karlsruhe (120 Kilometer) und Stuttgart (133 Kilometer). Freiburg ist eine traditionsreiche Universitätsstadt, die örtliche Albert-Ludwigs-Universität mit aktuell gut 25.000 Studenten und fast 10.000 Mitarbeitern wurde 1457 gegründet. Darüber hinaus ist die Stadt überregional als stark ökologisch orientiert sowie als populäres Reiseziel und Tor zum Schwarzwald bekannt. In sportlicher Hinsicht besitzt der Fußballverein SC Freiburg einiges Renommee als Bundesligist.

Die Besonderheiten der Stadt Freiburg

Das mit Abstand international bekannteste historische Gebäude im Zentrum der Stadt ist das vom 13. bis 16. Jahrhundert im romanischen und gotischen Stil erbaute „Münster Unserer Lieben Frau“. Der kulturgeschichtlich aufgrund seiner gelungenen Architektur bedeutsame Sakralbau wird alljährlich von Hunderttausenden von Besuchern besichtigt und fotografiert. Der von Weitem sichtbare, 116 Meter hohe und markante Turm verfügt über eine Aussichtsplattform in 70 Meter Höhe. In direkter Nachbarschaft des städtischen Wahrzeichens liegen mit dem „Historischen Kaufhaus“, dem „Wentzingerhaus“ samt dem Museum für Stadtgeschichte und der heute gastronomisch genutzten „Alten Wache“ weitere sehenswerte Gebäude. Rund um den Münsterplatz sowie in den Gassen und Straßen der Altstadt verlaufen die sog. „Bächle“. Im Mittelalter ab dem 12. Jahrhundert für die Abwasserentsorgung genutzt, sind die bis zu 75 cm breiten und offenen Kanäle heute ein rein dekoratives Element. Touristen sollten bei Spaziergängen jedoch immer etwas darauf achten, nicht zu stolpern und sich zu verletzen. Bei diversen Prozessen in der Vergangenheit wurden Forderungen nach Schadenersatz nach Unfällen mit Verweis auf die individuelle Sorgfaltspflicht mehrheitlich abgelehnt. In der größtenteils gut erhaltenen historischen Altstadt rund um den Bertoldsbrunnen und die Fußgängerzone der Kaiser-Joseph-Straße finden sich viele weitere architektonische Attraktionen. Sehenswert sind etwa das Martins- und das Schwabentor als ehemalige Teile der Stadtmauer. Ein Kleinod ist auch das „Colombischlössle“ aus dem späten 19. Jahrhundert im gleichnamigen Park am Rotteckring. Ein sehr beliebter Treffpunkt der Bevölkerung speziell im Sommer ist der malerische Augustinerplatz, auf den dortigen Treppenstufen sitzen viele Nachtschwärmer bis in den frühen Morgen.

Die Geschichte der Stadt Freiburg

Die heute als Wohngegenden außerordentlich beliebten Stadtteile Herdern und Wiehre wurden im Jahr 1008 erstmals urkundlich erwähnt. Im späten 11. Jahrhundert wurde das heute nicht mehr existente Burghaldenschloss auf dem Schlossberg errichtet. Zur selben Zeit sorgten die neu entdeckten Silbervorkommen im nahen Schwarzwald für steigenden Wohlstand in Freiburg. Nach dem Ende der Herrschaft der Zähringer bestimmten ab dem frühen 14. Jahrhundert die seinerzeit allerdings wenig akzeptierten und beliebten Grafen von Urach über die Geschicke der Stadt. Nachdem sich die Bürger bei diesen freigekauft und freiwillig dem Haus Habsburg angeschlossen hatten, gehörte die Stadt von 1368 bis 1805 zu Vorderösterreich. Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert litt die Stadt unter den Bauernkriegen, diversen Pestepidemien und Hexenverfolgungen sowie Besetzungen und Plünderungen durch französische Truppen. Ab 1815 gehörte man zum Großherzogtum Baden. Während der badischen Revolution von 1848/49 war Freiburg eine der wichtigsten Hochburgen der kriegerischen Auseinandersetzungen. Nach der Reichsgründung 1871 profitierte die Stadt von der beginnenden Industrialisierung und den annektierten Gebieten im Elsass. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts setzte ein Bauboom ein und für die vielen neuen Zugezogenen entstanden neue Wohngebiete. Im Ersten Weltkrieg wurden in der Stadt zahlreiche Verletzte von der französischen Westfront in Lazaretten versorgt. In der Weimarer Republik kam es zu starken wirtschaftlichen Einbußen durch die Lage in der entmilitarisierten Zone. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Münster trotz Bombenangriffen wie durch ein Wunder unversehrt. Nach dem Wiederaufbau in den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich die Stadt ab den 1970er Jahren zum Zentrum der Alternativkultur sowie der Hausbesetzer- und Umweltbewegung. Die Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort ist bis heute ungebrochen, in den 1990er Jahren entstanden die neuen Stadtteile Vauban und Rieselfeld.

Die Veranstaltungsstätten der Stadt

Die städtische Kulturlandschaft zeichnet sich durch Facettenreichtum und Vielseitigkeit aus. Für Musik, Theater, Kunst und Literatur nahezu aller Stilrichtungen gibt es zahlreiche verschiedene Veranstaltungsstätten. Das Stadttheater an der Bertoldstraße verfügt über vier Spielstätten. Weitere gut besuchte Theater sind das Wallgraben Theater in der zentral gelegenen Rathausgasse, das Kinder- und Jugendtheater in der Marienstraße nahe der Dreisam und die „Alemannische Bühne“ in der Gerberau am Augustinerplatz. Klassische Konzerte finden häufig im Augustinermuseum und im Musikpavillon im Stadtgarten in der Innenstadt sowie am Waldsee im Stadtteil Littenweiler und auf der Seebühne im Stadtteil Betzenhausen statt. Langjährig bewährte Adressen für Pop-, Rock- und Jazzmusik sind das „Jazzhaus“ und das „Crash“ in der Schnewlinstraße sowie das „Café Atlantik“ am Schwabentor und die „Wodanhalle“ an der Schwarzwaldstraße. Für Cineasten stehen neben dem großen Multiplex-Kino am Bahnhof die „Friedrichsbau/Apollo-Kinos“ in der Kaiser-Joseph-Straße sowie die Lichtspieltheater „Kandelhof“ im Stadtteil Beurbarung und „Harmonie“ in der Grünwälderstraße zur Verfügung. Ein bekannter Treffpunkt von Filmfreunden ist auch das „Kommunale Kino“ im Alten Wiehrebahnhof. Empfehlenswerte Museen in Freiburg sind das „Museum Natur und Mensch“ am Augustinerplatz, das „Museum für Neue Kunst“ in der Marienstraße und das Universitätsmuseum „Uniseum“ in der Bertoldstraße. Die Regionalgeschichte Südbadens und des Markgräflerlandes wird in der „Zinnfigurenklause“ im Schwabentor beleuchtet. Schon seit 1983 wird regelmäßig das alljährliche „Zelt-Musik-Festival“ auf dem Mundenhof im Stadtteil Lehen im Juni/Juli mit bis zu 120.000 Besuchern pro Jahr veranstaltet.